Internationaler Tag des Puppenspiels 2023

 Die Puppentheaterfreunde feiern…

 den internationalen Tag des Puppenspiels 2023!

 Bereits seit 20 Jahren wird am 21. März weltweit das Puppenspiel geehrt. Das Motto dieses Jahres ist der Wald – als Ort des Lebens, als Ursprung von Geschichten und Legenden, als Rückzugsort, Mysterium und Lebensraum.

 Im (Puppen-)Theater ist der Wald Schauplatz zahlreicher Geschichten, kaum ein Märchen wäre ohne Waldkulisse aufführbar. Als Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Verlage begannen, Figuren und Bühnenbilder auf Bilderbogen zu drucken, damit sich jeder zu Haus ein eigenes kleines Theater bauen kann, war der Wald eines der wichtigsten und häufigsten Motive, durfte in keinem Verlagsprogramm fehlen.

 Beim bekanntesten und erfolgreichsten deutsche Bilderbogenverlag – J. F. Schreiber in Esslingen (heute Teil der Verlagsgruppe Thienemann-Esslinger) - waren es Bogen nur 9 und 10, die Hintergrund und zunächst vier Kulissen für einen Wald abbildeten, herausgegeben noch im ersten Produktionsjahr 1878. Neben dem großen Format wurde ein preisgünstigeres (und platzsparendes) kleines Format herausgegeben, der Wald trägt hier die Nummer 412 und 413. Bald wurde die Anzahl der Kulissen – dem allgemeinen Trend folgend – auf sechs erhöht. Dabei handelte es sich um Lithographien, die handkoloriert wurden. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Produktion jedoch schnell auf die neue Farblithographie umgestellt, bei der mittels mehrerer Druckstöcke alle Farben übereinander gedruckt werden. 1889 beschloss der Verlag, die komplette Serie umzugestalten und neu herauszubringen. Dazu verpflichtete man den Maler Theodor Guggenberger (1866-1929). Dieser brachte nicht nur eine völlig neue Art der Malerei, stark inspiriert vom Impressionismus, sondern auch gleichzeitig eine Änderung der Kulissenart. Waren es vorher ein Hintergrund und vier oder sechs rein vertikale und meist gleich breite Seitenkulissen, hielten nun sogenannte „Durchsichten“ Einzug. Dabei handelt es sich um Bögen, die drei oder sogar vier Seiten der Bühne bedecken und teils „durchsichtig“ sind – also Löcher enthalten, durch die auftretende Figuren sichtbar sind. Diese wurden kombiniert mit den klassischen Seitenkulissen und Versatzstücken (z.B. Büsche), letztere konnten frei auf der Bühne platziert werden. Dafür wurde ein dritter Bogen unter der Nummer 9a bzw. 412a hinzugefügt.













Bild 1: Bilderbogen Nr. 412/413 von Schreiber, Wald-Hintergrund und sechs Kulissen, 2. Auflage (Farblithographie), Inventarnummer: C 2234

Bild 2: Bilderbogen Nr. 9 von Schreiber, Wald-Hintergrund und sechs Kulissen, 2. Auflage (Farblithographie), Inventarnummer: 1892 g

Bild 3+4: Bilderbogen Nr. 9/9a/10 von Schreiber, Wald-Hintergrund / Durchsicht mit 2 Versatzstücken /vier Kulissen, 3. Auflage (Farblithographie, neue Gestaltung von Guggenberger), Inventarnummern: C 2146 / C 2162