Cornelia Fritzsche - „Rotkäppchen“

Ein Tischfigurenstück für Kinder ab 4 Jahre und Erwachsene
Es spielte das Figurentheater Cornelia Fritzsche, Dresden.

Foto: Theater

Das scheinbar allbekannte Märchen gestaltete Cornelia Fritzsche mit ihrer offenen und zugleich nahen Spielweise zu einem neuem Zauberwald für Kinder in der Vorweihnachtszeit.
Regie: Irene Voss. Ausstattung: Friederike Klaue, Alexandra Tiivig.

Volkmar Funke: „Am Südpol, sagt man, ist es heiß“

Ein Tischfigurenspiel für Erwachsene nach Elke Heidenreich.
Es spielte das Puppentheater Volkmar Funke, Coswig
Foto: Theater

Ein Abend voller Witz, Spannung und Musik. Fasziniert lauschte man den edlen Frackmännern  und wartete aufgeregt mit ihnen auf den großen Auftritt der drei Tenöre.
Am Südpol stehen sich die Pinguine die Beine in den Bauch. Geduldig harren sie der Dinge, die da kommen werden, und sie sind immer perfekt im Frack. Worauf sie warten? Nicht allzu oft, doch dann und wann, kommt das Opernschiff aus Wien und lädt die Pinguine zur großen Operngala an Bord. Für diesen Tag wollen sie jederzeit gerüstet sein. Was diesmal wohl gespielt wird? Wer dieses Mal wohl singt? Man glaubt es kaum, die drei Tenöre. Und wenn sie „La Traviata“ trällern, wird selbst den unterkühlten Pinguinen ganz heiß - aber auch nach der Vorstellung stehen sie so adrett da wie immer!
Regie: Volkmar Funke. Ausstattung: Udo Schneeweiß.

Vortrag - Mecki & Co


Die Trickfilme der Gebrüder Diehl aus Gräfelfing bei München
Vortrag von Günter Rätz, Dresden
Foto: Theater
Die Brüder Diehl – Ferdinand, Hermann und Paul – sind Pioniere des Trickfilms. 1929/30 entstand in Gräfelfing ihr erster Silhouettenfilm „Kalif Storch“. Von 1930 bis 1970 fertigten sie viele Animationsfilme mit be­weglichen Figuren. So entstanden Kurzfilmen für Schulen, Vorfilme fürs Kino, Werbung und sogar zwei abendfüllende Spielfilme. Berühmt wur­den sie durch „Den Wettlauf zwischen Hase und Igel“ (1937). Die Rund­funkzeitschrift Hörzu machte den Igel zu ihrem Redaktionsmaskottchen „Mecki“. Und Puppenspieler waren die Diehls auch. Als 1945 bis 1948 die Filmarbeit ruhte, zog Ferdinand Diehl mit einer Handpuppenbühne durch Bayern. Der bekannte Trickfilmregisseur Günter Rätz stellte in seinem Vortrag das Werk der Diehls vor.
 

Vortrag - „Kasper-Ost und Kasper-West“

Vortrag von Lars Rebehn
Foto: F. Höhler

Kasper ist in beiden deutschen Staaten übel mitgespielt worden. Im Westen galt er nach 1968 als autoritär und sogar faschistoid, im Osten wurde ihm bereits zu Beginn der 1950er Jahre fehlende Entwicklungsfähigkeit und mangelndes Klassenbewusstsein vorgeworfen. In der Konsequenz entwickelte sich das Spiel mit der Figur sehr unterschiedlich. Galten die westlichen Kasperspieler eher als rückständig, waren ihre Kollegen im Osten Avantgarde. Durch die DDR-Theaterwissenschaft in den später siebziger Jahren rehabiliert, konnte man den Kasper Sachen sagen lassen, die niemand anders so auf der Bühne hätte aussprechen können.

Vortrag - „Verlorene Mädchen, Almenrausch und Edelweiß“

Ritschers Marionettentheater zwischen realexistierendem Sozialismus und Nostalgiewelle
Vortrag von Lars Rebehn, Dresden 
Foto: R. Mäser

Anfang der achtziger Jahre machten Martha und Roland Ritscher mit ihren Aufführungen in Pappritz, Pillnitz und im Hochland Furore. Viele Dresdner pilgerten hinaus, um noch einmal ein Stück verloren geglaubten Theaterzauber zu erleben. Im Vortrag wird an die Bühne erinnert und auch erklärt, warum sie weitgehend unverändert erhalten blieb, obwohl doch alle Puppenspieler sich entweder modernisieren oder aufhören sollten.

Gottfried Reinhardt - „Eine Operette (die Erde bebt auch in den Ferien)“


Es spielte Gottfried Reinhardt, Obergruna.
Ein vergnügliches Stück über die Sinnlosigkeit des Fremdgehens.
Foto: F. Höhler

Der Architekt, Bühnenbildner, Diakon, Tierfreund und Puppen­spieler Gottfried Reinhardt hält uns in seinen Spielen den Spiegel vor. 

Einblicke – hinter den Kulissen der Puppentheatersammlung

Die Mitarbeiter zeigten Schätze aus den Depots und stellten ihre Arbeit vor.
Wie funktioniert eigentlich ein Museum? In der Fernsehserie „Vorhang auf – das Spiel beginnt“ (1972-1976) kümmerten sich die Puppen unter Führung des Zappelkönigs selbst um die Neuzugänge der Puppentheatersammlung. In der Realität verlangen die Figuren und anderen Objekte allerdings viel Aufmerksamkeit. In der Veranstaltung wurde gezeigt, wie der Umgang mit den Dingen im Museum geschieht, wie sie behandelt, verwaltet und gelagert werden und wie ihre Erforschung abläuft.