Im Sommer konnten wir zwei Marionetten für die Puppentheatersammlung ankaufen und als Schenkung übergeben:
Marionettenpaar aus dem Theater von Roland Ritscher |
Wir freuen uns, dass damit das Theater von Roland Ritscher, welches
nahezu vollständig in die Dresdner Sammlung gelangte, weiter
komplettiert werden konnte. Der Fundus umfasst weit über 2000 Einzelteile und ist auszugsweise in der Online Collection der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einsehbar.
Die Figuren stammen ursprünglich aus dem Theater von Florian Bille, der Teile seines Theater 1938 an Walter Ritscher, dem Vater von Roland Ritscher, verkaufte. Die Szene "Liebesidylle in Kairo" war mit Jazzmusik hinterlegt und entstand vermutlich 1910 -1920.
Die
beiden Marionetten-Neuzugänge sind sehr gut erhalten und in dieser Art
einzigartig im Theaterfundus von Roland Ritscher. Damit sind sie eine
Bereicherung zur Vervollständigung der Bühne. Eine derartig vollständige
Übernahme eines Marionettentheaters in ein Museum ist selten, wenn
nicht einzigartig in der Museumslandschaft. Sie ermöglicht die Abbildung
des Lebens auf und hinter der Bühne eines Wandermarionettentheaters,
die im 19. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum zu einer Blüte kamen
und in großer Zahl vertreten waren. Das Marionettentheater von Roland
Ritscher war einer der letzten Vertreter dieser Theaterform, die heute
nahezu ausgestorben ist.